Band 26

Aurich, Claudia:

Proverb Structure in the History of English: Stability and Change

Hohengehren, 2012, pb., 314 S. * ISBN 978-3-8340-0945-6* € 29,80

Die vorliegende Untersuchung stellt einen Beitrag zur historischen Phraseologie und Parömiologie dar und widmet sich dabei dem Wandel der sprachlichen Hülle des Sprichworts. Wie ist es möglich, dass viele Sprichwörter über Jahrhunderte tradiert werden? Welche Faktoren spielen hierbei eine Rolle? Wie wird sprachlicher Wandel in Sprichwörtern vollzogen? Anhand eines umfangreichen Textkorpus und zahlreicher Fallstudien wird aufgezeigt, welche Faktoren maßgeblich die strukturelle Stabilität beeinflussen. Im Mittelpunkt stehen hierbei englische Sprichwörter des Mittelalters und der frühen Neuzeit, doch auch aktuellere Entwicklungen werden punktuell erfasst. Diese weite Zeitspanne ist erforderlich, um Lexikalisierungsprozessen und weiterem strukturellen Wandel auf die Spur zu kommen und rein synchrone Variation auszuschließen ― etwa stilistische Modifikationen in literarischen Werken, die keinen Einfluss auf den allgemeinen Sprachgebrauch hatten. Das Sprichwort A burnt child dreads the fire zum Beispiel ist im Englischen bereits um 1300 belegt. Einige moderne Sprichwörter lassen sich gar in noch früheren Manuskripten nachweisen. Ein jahrhundertelanges Überdauern im allgemeinen Sprachgebrauch ist nur möglich, wenn Sprichwörter remotiviert werden. Erklärungsansätze für die Realisierung des Wandels der Sprichwortstruktur einerseits und für das Ausbleiben von Veränderungen andererseits finden sich zum Beispiel in der Usage-Based Grammar-Forschung, in der Mündlichkeits- und Schriftlichkeitsforschung, sowie in prosodischen und syntaktischen Aspekten.

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